4th April
Als ich morgens
im Super8 in Flagstaff erwache, fühle ich mich hundeelend. Ich kann
keinen klaren Gedanken fassen. Und das wird auch den gesamten Tag so
bleiben. Ich bin krank. Habe eine superfette Erkältung.
Außerdem hat mich die Nacht über mein
ganzer Körper gejuckt - das hatte ich bereits einmal in einem Motel
in Reno - und es spricht nicht unbedingt für einen gehobenen
Standard, so möchte ich es einmal ausdrücken. Das zumindest meine
Interpretation. Aber ich kann mich täuschen. Der Ausschlag, der mich
für einige Stunden nach dem Aufstehen ziert, spricht jedoch nicht
unbedingt für eine Fehlinterpretation. Da er jedoch genauso
unvermittelt wieder verschwinden wird wie er auftauchte, lege ich keinen
weiteren Wert darauf, seine Ursache genauer zu ergründen - und
tiefer in die Materie einzudringen. Besser nicht.
Mein Befinden bleibt in jedem Fall mäßig.
Weitaus weniger als das.
An diesem Tag besuchen wir das Walnut
Canyon National Monument nahe Flagstaff - wo ehemalige
Felsenbehausungen einstiger Indianerstämmen zu bewundern sind -
fahren zurück nach Flagstaff, wo wir El Taco als lohnende
Alternative zu Taco Bell für uns entdecken, essen dort etwas -
fahren von Seligman bis Kingman über die legendäre Route 66 - nachdem
wir in Seligman Souvenirs gekauft und Bilder gemacht haben - und gelangen
schließlich nach Kingman, wo wir übernachten werden. Vegas steht als
nächstes auf dem Programm. Und von hier aus wollen wir heute
via Internet ein Hotel am Strip für uns buchen. Es ist noch
vergleichsweise früh bei unserer Ankunft. Ich begrüße das sehr. Bauche dringend Ruhe. Und Erholung. Meine Erkältung quält mich.
Sehr.
Klaus wäscht seine Wäsche in der
vorhandenen Waschmaschine des Motels - ich verzichte auf selbes,
nachdem ich einen Blick auf ihr Innenleben geworfen habe. Und
überlasse Klaus dieses Experiment und entsprechende Feldforschungen.
Letztlich werde ich dann doch nicht so
früh ins Bett kommen, wie geplant - da ich in der Dunkelheit die
halbe Nacht Konversation via Sms mit Deutschland betreibe - und die
friedliche Ruhe, die mir Klaus' Nachtschlaf verschafft, außerdem nutze, um
mich zu regenerieren und mich in aller Muße und Einkehr ganz mit mir
und meinen Angelegenheiten zu
beschäftigen.
Aber ich nehme ein ausgeprägtes Bad
und auch die wärmeren Gefilde, in die wir nun zunehmend vordringen,
tun ihr übriges - nach einer kurzen Anlaufphase am Morgen, in der
ich mich wiederholt miserabel fühle - wird es mir und meiner
Erkältung im Laufe des Tages besser und besser gehen.
Am nächsten Morgen machen wir uns auf
nach Vegas.